… so lautet der Name des ersten Boizenburger Nachhaltigkeitsberichtes. Seit Juni 2022 hatten die Student*innen Julia Gobs, Isabel Reimann, Tim Reifenstahl, Darya Yazdani, Selina Graichen und Luise Land der Leuphana Universität Lüneburg zusammen mit dem Klimabüro den Bericht entwickelt. Ermöglicht wurde diese Kooperation durch das Leitprojekt Bio.Re-Na (Biosphäre. Regional-Nachhaltig) der Metropolregion Hamburg, das die Identifikation und nachhaltige Entwicklung im Biosphärengebiet Elbe-Schaalsee fördert. Boizenburgs erster Nachhaltigkeitsbericht ist das Resultat eines Beschlusses der Stadtvertretung von 2019, mit dem die Verwaltung verpflichtet wurde, in regelmäßigen Abständen über die nachhaltige Entwicklung Boizenburgs zu informieren. Dieser erste Bericht soll zeigen, wie sich Boizenburg in den Handlungsfeldern „Klima & Energie“ und „Bildung & Kultur“ entwickelt. Weitere spannende Daten, die nicht für ein eigenes Handlungsfeld gereicht haben, haben wir im Handlungsfeld „Was bewegt uns noch?“ zusammengefasst. Der Bericht ist hier zu finden:

Nachhaltigkeitsbericht zum Download

Nachhaltigkeitsbericht (3,7MB)

Die Handlungsfelder wurden aufbauend auf einer Online-Umfrage gewählt, die im September und Oktober 2022 von allen Boizenburger*innen ausgefüllt werden konnte. Diese Online-Umfrage wurde von 61 Personen komplett ausgefüllt, worunter 41 Bürger*innen, 16 Verwaltungsangestellte und 4 Stadtvertreter*innen waren. Diese drei Zielgruppen wurden von den Studierenden unterschieden, um genauere Einblicke zu erhalten, wie Politik und Verwaltung innerhalb und miteinander zusammenarbeiten und was sich die Bürger*innen für die zukünftige Stadtentwicklung wünschen. Aufgrund der geringen Beteiligung aus der Stadtvertretung konnten diese Aussagen aber nicht verallgemeinert werden. Nichtsdestotrotz konnten gerade durch die hohe Beteiligung der Bürger*innen die drei Handlungsfelder „Energie & Klima“, „Bildung & Kultur“ und „Was bewegt uns noch?“ festgelegt werden. Es sind noch einige weitere Handlungsfelder denkbar, wie beispielsweise Wohnen, Mobilität, Teilhabe oder Stadtentwicklung. Die künftigen Nachhaltigkeitsberichte können um diese Handlungsfelder erweitert werden. Um einen ersten Eindruck über die Handlungsfelder zu erhalten fanden drei Interviews statt und zwar mit Denis Recknagel (Versorgungsbetriebe Elbe GmbH), Beate Benz (Gleichstellungsbeauftragte Stadt Boizenburg) und Franziska Matthies (Leiterin Fachbereich Bildung und Freizeit).

Nach der Online-Umfrage und den Interviews ging es im nächsten Schritt um die Datenakquise. Dabei wurden Daten aus den Jahren 2021/22 verwendet. Neben der Beschaffung der Daten überlegten sich die Studierenden zusammen mit PLATZ-B, in welchem Ton und Stil der Bericht verfasst werden sollte. Dabei wurde sich darauf geeinigt, die Methode des Storytellings zu verwenden, eine Technik die sonst im Marketing Anwendung findet. Klassischerweise verwendet eine solche „Story“ eine zentrale Heldenfigur, die die Geschichte mit ihren Höhen und Tiefen durchlebt. Bei einem Workshop mit Susanne Eilers der Alfred-Toepfer Akademie, die Expertin ist für Kommunikation im Nachhaltigkeitsbereich, einigten sich die Beteiligten, dass eine solche zentrale Figur aufgrund der vielen Handlungsfelder und Themen nicht möglich ist. Stattdessen wurde entschieden, einzelne narrative Elemente mit Stimmen aus der Umfrage und den Interviews einzubauen und den Bericht ansprechend zu gestalten. Für die Gestaltung kooperierte die Projektgruppe mit Cenci Goepel, einer Grafikerin aus Boizenburg.

Neben dem Nachhaltigkeitsbericht erstellten die Studierenden eine Handreichung, in der sie ihre Erkenntnisse aus dem Prozess zusammengefasst haben, um der Boizenburger Verwaltung Anregungen und Hilfestellungen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung der nächsten Jahre zu geben. Diese Handreichung richtet sich explizit auch an andere Kommunen, die beginnen möchten, einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen und hoffentlich von den Erfahrungen der Studierenden profitieren können. Was den Studierenden im Prozess besonders aufgefallen ist? Boizenburg ist im Hinblick auf die Bemühungen zu einer nachhaltigen Entwicklung im Vergleich zu anderen Kleinstädten schon sehr gut aufgestellt. Im nächsten Schritt wäre es hilfreich, für alle Bereiche der Boizenburger Verwaltung konkrete Ziele zu definieren, an denen sich Politik und Verwaltung orientieren können. Dafür wäre ein Leitbild denkbar, wie es parallel für die Samtgemeinde Gartow in einer anderen Studierendenarbeit des Bio.Re-Na-Projekts entwickelt wurde. Diese Leitziele können anschließend in den kommenden Nachhaltigkeitsberichten abgebildet werden. Ein sehr gutes Beispiel, wie das umgesetzt wird ist Freiburg im Breisgau.

Handreichung und Leitbild zum Download

Handreichung für Kommunen (0,7 MB)

Leitbild der Samtgemeinde Gartow (4,4 MB)

Mitte März war der Nachhaltigkeitsbericht fertig und wurde am 16. März von Julia Gobs und Tim Reifenstahl vor der Boizenburger Stadtvertretung vorgestellt. Im Fokus standen hier die Ergebnisse und konkreten Daten aus dem Bericht, sowie der Nutzen eines nachhaltigen Leitbildes innerhalb Boizenburgs. Wenn eine wünschenswerte nachhaltige Entwicklung Boizenburgs in verschiedenen Bereichen definiert wird, kann diese Vision mit Daten und Indikatoren unterfüttert werden, die im Nachhaltigkeitsbericht regelmäßig abgebildet werden. Am 12. April fand die Abschlussveranstaltung des diesjährigen Bio.Re-Na „Jahrgangs“ in Dahlenburg statt. Dort stellten Julia Gobs und Isabel Reimann den Nachhaltigkeitsbericht vor Vertreter*innen aus verschiedenen Kommunen im Biosphärengebiet Elbe-Schaalsee vor. Hier lag der Fokus weniger auf den konkreten Ergebnissen, sondern eher auf dem Prozess der Berichtserstellung.

Von diesem Bericht kann die Verwaltung allgemein sehr profitieren und diesen ersten Auftakt nutzen, um interne Prozesse zu gestalten. Dieser Bericht dient als Auftakt, um auch in den künftigen Jahren die nachhaltige Entwicklung Boizenburgs verfolgen zu können. Die Ziele der Biosphärenregion einer nachhaltigen Entwicklung können gut integriert werden in diese Nachhaltigkeitsberichte. Die Studierenden der Leuphana Universität verfolgten dieses Projekt im Rahmen eines Seminars zu transdisziplinärem Arbeiten. Transdisziplinär heißt, dass die Studierenden als Nachhaltigkeitswissenschaftler*innen mit Praxisakteuren zusammen arbeiten – in diesem Fall unser Klimabüro. Vielen Dank an die Studierenden für die gemeinsame Arbeit und den tollen Bericht! Der Bericht wird in den nächsten Wochen in Boizenburg verteilt, um möglichst vielen Boizenburger*innen einen Einblick zu ermöglichen.

Hier bei PLATZ-B legen wir großen Wert darauf, dass sich so viele Boizenburger*innen wie möglich aktiv in das Stadtgeschehen einbringen. Bei uns geht es primär um die Anpassung an den Klimawandel, aber in Boizenburg passiert noch so viel mehr. Dafür haben wir eine kleine Übersicht erstellt, um Dir zu zeigen wie und wo Du Dich einbringen kannst. Wir haben das ganze in fünf Themenblöcke untergliedert, um es übersichtlicher zu gestalten.

Draußen im Grünen

Die Stadtparkfreunde treffen sich regelmäßig, um sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise im Stadtpark einsetzen: Sei es Unkraut jäten, neue Beete anlegen oder Pflanzenpflege – die Stadtparkfreunde gehen es an! Wenn Du Lust hast im Stadtpark zu gärtnern oder eine Idee hast, bei der Du Unterstützung brauchst, dann bist Du hier genau richtig. 

Kontakt Stadtparkfreunde

Stadtparkfreunde@web.de 038847-62639

Der Gemeinschaftsgarten 8b ist seit 2022 aktiv auf einem kleinen Grundstück des Kleingartenvereins Mövenhorst EV. An der Straße zwischen Bahnhof und Altstadt wird sich hier regelmäßig getroffen, um zu gärtnern. Dabei geht es vor allem darum klimafitte Anbautechniken und Arten auszusäen und einen gemütlichen Gemeinschaftsort für die Sommermonate zu gestalten. 

Kontakt Gemeinschaftsgarten

zukunftsbilder@boizenburg.de 038847-62639

Der Frühjahrsputz bietet jedes Jahr die Möglichkeit die Stadt sauber zu machen. Dieses Jahr findet der Frühjahrsputz am 26. März statt und startet um 14:30. Treffpunkt ist am Weidenscheck am Hafen und die Aufräumaktion dauert üblicherweise zwei Stunden. In den vergangenen Jahren wurden die fleißigen Sammler*innen mit leckerer Verpflegung und Live-Musik belohnt. 

Kontakt Frühjahrsputz

helfedochmal40@web.de 0172 3043814

Für Kinder im Alter von 8-12 Jahren bieten die Junior-Ranger eine großartige Möglichkeit die Natur in und um Boizenburg kennen und lieben zu lernen. Dabei werden unter Begleitung der erwachsenen Ranger spannende Exkursionen angeboten und der Bestand von Tieren und Pflanzen dokumentiert. Möglich gemacht wird das Ganze durch das Biosphärenreservatsamt Elbe Mecklenburg-Vorpommern.

Kontakt Junior-Ranger

bildung@bra-schelb.mvnet.de 0385 58863126

Wie kannst Du die Biosphäre unterstützen? Der Förderverein Biosphäre Elbe MV e.V. ist maßgeblich daran beteiligt die Kulturlandschaft in unserer Biosphäre zu schützen und klärt auf über die Notwendigkeit der Biosphärenregion. Sie freuen sich über Mitglieder und Spenden!

Kontakt Förderverein Biosphäre Elbe MV

foerderverein@biosphaere-elbe.de 038847 440335

Kunst und Kultur

Der Kino-Club ist seit vielen Jahren aktiv in der Kulturszene Boizenburgs. Seit Jahren werden diverse Events organisiert, wie zum Beispiel: Filmfestivals, Konzert-Veranstaltungen oder das Kino-Sommerfest. Die Events werden von Mitgliedern des Kino-Clubs vorgeschlagen und dann in Kleingruppen weiterentwickelt. 

Kontakt Kino-Club Boizenburg

info@kino-boizenburg.de 038847 37846

Das Aushängeschild des Kino-Clubs ist die MINNA, Boizenburgs Kulturschiff. Hier finden in einzigartiger Atmosphäre viele der Veranstaltungen des Kino-Clubs statt. 

Kontakt MINNA

info@minna-boizenburg.de 0176 3015 4928

Hast Du Lust auf Theater spielen? Das Elbkahnteater probt auf der MINNA und führt dort seit einigen Jahren die neuesten Stücke auf. Es gibt auch eine Nachwuchsgruppe, in der Kinder und Jugendliche Theater spielen können.

Kontakt Elbkahntheater

depesche@elbkahntheater.de

Die Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien Boizenburg bietet in ihren verschiedenen Gemeindegruppen allerlei Aktivitäten an. Darunter fallen zum Beispiel Seniorentanz, eine Krabbelgruppe oder Singen in verschiedenen Chören. Hier findest Du das gesamte Angebot der Gemeinde.

Kontakt Kirchengemeinde St. Marien

boizenburg@elkm.de 038847 52090

Möchtest Du Dich in einem der Boizenburger Museen engagieren? Da gibt es zum Beispiel Heimatmuseum, das viele spannende Ausstellungen zu Boizenburg’s Vergangenheit anbietet. Oder wie wäre es mit Deutschlands erstem Fliesenmuseum? Diese beiden Museen suchen nach Freiwilligen, um ihr tolles Angebot weiterhin präsentieren zu können. 

Kontakt Heimatmuseum

inga.ragnit@boizenburg.de 038847 62665

Kontakt Fliesenmuseum

fliesenreich@t-online.de 038847 53881

Für ein soziales Miteinander

Begonnen 2015, um Geflüchteten zu helfen, wurde Willkommensinitiative für Geflüchtete auch 2022 wieder aktiv. Angeboten werden unter anderem Deutschunterricht und Spendensammelaktionen, damit die Geflüchteten in Boizenburg so gut es geht ankommen. Freiwillige und Spender werden immer gesucht!

Kontakt Willkommensinitiative

kontakt@willkommen-in-boizenburg.de

Lust auf ein gutes Buch? Die städtische Bibliothek gegenüber des Konsum-Supermarktes bietet ein vielfältiges Angebot. Aber auch außerhalb von Büchern, ist hier etwas geboten: Sei es die Hausaufgabenhilfe oder das Vorlesen – gerade Kinder und Jugendliche können hier fündig werden. 

Kontakt Stadtbibliothek

stadtbibliothek@boizenburg-elbe.de 038847 54202

Unverzichtbar in Boizenburg ist die freiwillige Feuerwehr. Hier kannst Du einen großen Dienst für die Gemeinschaft leisten und das nicht nur als erwachsene Person. In der Floriangruppe werden Kinder zwischen 6 und 10 Jahren an die Aufgaben der Feuerwehr herangeführt und anschließend gibt es eine Jugendgruppe für 10 bis 17 Jährige. 

Kontakt Stadtbibliothek

info@feuerwehr-boizenburg.de 038847 52987

Gerade in unseren Sportvereinen passiert viel. Die zwei größten Vereine sind Motor Boizenburg und SG Aufbau Boizenburg. Hier findest Du diverse Sportarten von Volleyball bis Darts. Für alle Sportarten findest Du feste Trainingszeiten, spannende Turniere und andere Veranstaltungen. 

Kontakt Motor Boizenburg

vorstand@motorboizenburg.de

Kontakt SG Aufbau Boizenburg

info@sgaufbauboizenburg.de 038847 348860

Rund ums Klima

Für Themen rund um Klimaschutz und Klimaanpassung haben wir hier bei PLATZ-B natürlich immer ein offenes Ohr. Seit 2022 gibt es die Klimawerkstatt, die eigene klimarelevante Themen und Projekte umsetzt. In regelmäßigen Treffen kommen die Freiwilligen zusammen und planen Veranstaltungen, Stadtbegrünungen, Mitfahrbänke und noch vieles mehr. Du hast eigene Ideen?

Kontakt Klimawerkstatt

zukunftsbilder@boizenburg.de 038847 62639

Politisch engagieren

Wie funktioniert eigentlich Politik in Boizenburg? Politische Entscheidungen für die Stadt trifft die Stadtvertretung. Sie besteht aus 25 Mitgliedern und trifft sich etwa alle zwei Monate, um zu verschiedenen Themen abzustimmen. In den Wochen vor einer Stadtvertretungssitzung werden in den einzelnen Ausschüssen die Themen schon einmal besprochen. So gibt es beispielsweise einen Ausschuss für Schule, Kultur, Jugend & Sport, einen Ausschuss für Stadtplanung und Umwelt, sowie einige weitere. Die Sitzungen der Stadtvertretung und Ausschüsse sind öffentlich. Jeder kann dorthingehen und zuhören, wie Entscheidungen diskutiert und getroffen werden. Außerdem gibt es zu Beginn jeder Sitzung die Möglichkeit für Einwohner*innen, Fragen und Anregungen einzubringen. Eine Übersicht über die kommenden Sitzungstermine gibt es auf bis.boizenburg.de. Wenn Du weitere Fragen hast, melde Dich gerne bei der Bürgervorsteherin Heidrun Dräger. 

Kontakt Bürgervorsteherin Boizenburg

038847 62634

Wenn Du noch aktiver werden möchtest, kannst Du Dich natürlich auch bei den einzelnen Parteien einbringen. Die größten Fraktionen in der Stadtvertretung sind die CDU, SPD, Bürger für Boizenburg und die Linke.

Kontakt CDU Boizenburg

seveckepatrick@outlook.de

Kontakt SPD Boizenburg

info@spd-boizenburg.de

Kontakt Bürger für Boizenburg

mitreden@bfb.jetzt

Kontakt Die Linke Boizenburg

boizenburg@die-linke-mv.de

Fehlt Dein Projekt/ Verein? Dann melde Dich gerne bei uns unter zukunftsbilder@boizenburg.de, damit wir diese Liste vervollständigen können. 

Seit Oktober gibt es für Boizenburg ein Klimaschutzkonzept. In einer engen Zusammenarbeit mit Politik und Stadtgesellschaft hat die Verwaltung darin zusammengefasst, welche nächsten Schritte im kommunalen Klimaschutz getan werden müssen. Eine Kurzfassung der Inhalte findet sich hier, das gesamte Konzept gibt es auch zum Download:

Die Erstellung des Klimaschutzkonzepts wurde über die Nationale Klimaschutzinitiative gefördert. In dem Erarbeitungsprozess, der von der Klimaschutzmanagerin organisiert wurde, war eine breite Beteiligung wichtig, um einen möglichst umfassenden Überblick über die vorhandenen Potentiale zu erhalten. In insgesamt fünf Treffen wurden in der AG Klimaschutz (einer Gruppe aus jeweils zwei Mitgliedern der vier Fraktionen in der Stadtvertretung) Schwerpunkte diskutiert und Impulse gesetzt. In zwei öffentlichen Foren wurden zudem Stimmen aus der Stadtgesellschaft eingesammelt. Und auch im Austausch mit Mitarbeitenden der Stadtverwaltung und Unternehmen konnten wichtige Erkenntnisse für Klimaschutzmaßnahmen erarbeitet werden.

Das Konzept beginnt mit der Erfassung der Ausgangslage, gefolgt von städtischen Klimazielen und den Handlungsfeldern und Maßnahmen, die in den nächsten Jahren angegangen werden sollen. Auf den ca. einhundert Seiten steht eine ganze Menge, deswegen sind hier die wichtigsten Inhalte zusammengefasst:

Ausgangslage

Zur Erfassung der Ausgangslage wurde eine Energie- und Treibhausgasbilanz erstellt. Diese zeigt auf, welche Emissionen auf den Strom- und Wärmeverbrauch im Stadtgebiet zurückzuführen sind und wie hoch in etwa die Emissionen aus dem örtlichen Verkehr sind. Alles andere, wie Konsum, Fernreisen der Boizenburger:innen oder Landwirtschaft kann nur schwer erfasst werden und wurde nicht weiter betrachtet. Nur weil sich diese Zahlen nicht darstellen lassen, heißt das aber natürlich nicht, dass sich hierauf kein Einfluss nehmen lässt.

Die Energiebilanz erfasst die Energieverbräuche, die im Stadtgebiet entstehen, unterteilt nach den verschiedenen Energieträgern (bspw. Erdgas, Öl, Solarenergie). Jeder Energieträger hat einen spezifizischen Emissionsfaktor, der aussagt, wie hoch die Menge an Treibhausgasen (Abk.: THG) ist, die bei der Energiegewinnung aus diesem Stoff freigesetzt wird. So haben Kohle und Erdgas einen hohen Emissionsfaktor, Wind- und Solarenergie einen sehr niedrigen. Anhand dieser Faktoren lässt sich dann berechnen, wie hoch die Emissionen in der Stadt insgesamt sind. Weitere Informationen zur Methodik finden sich im Konzept in Kapitel 2.3.

Bei einem Energieverbrauch von 424.000 MWh in 2019 ergibt sich eine Emissionsmenge von 125.000 Tonnen CO2 Äquivalent (tCO2e) im Bereich Strom, Wärme und Verkehr. Davon entfällt ca. die Hälfte auf die Industrie, jeweils etwa 20% auf Haushalte und Verkehr. Der Rest entsteht im Bereich Gewerbe, Handel und Dienstleistungen. Auffällig ist, dass die Emissionen in Boizenburg etwa doppelt so hoch sind wie in Lauenburg – bei etwa gleicher Einwohnerzahl. Das liegt jedoch vor allem an den angesiedelten Industriebetrieben. Im Bereich der Haushalte und und Verkehr sind die absoluten Zahlen ähnlich.

Klimaziel – warum 2035?

Im Zuge der Konzepterstellung wurde sich auch ein Ziel für die Klimaneutralität gesetzt. Deutschland hat sich vorgenommen, bis 2045 klimaneutral zu werden. Während es in Mecklenburg-Vorpommern aktuell noch kein Klimaschutzgesetz gibt, sieht der Koalitionsvertrag vor, dass das Land bis 2040 klimaneutral wird, im Bereich von Strom, Wärme und Verkehr bereits bis 2035.

Grundsätzlich geht es beim Klimaziel nicht unbedingt um eine Jahreszahl – wichtiger ist die Menge an Treibhausgasen, die bis zu diesem Jahr noch ausgestoßen wird, das sogenannte CO2-Budget. Viele Studien (z.B. Sachverständigenrat für Umweltfragen, Seite 23) gehen davon aus, dass das deutsche Budget zur Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens bei einer zügigen, gleichmäßigen Reduzierung zwischen 2030 und 2040 aufgebraucht ist. Aus diesem Grund wurde das Jahr 2035 für Boizenburgs Zielerreichung eingesetzt.

Klar sollte in diesem Zusammenhang sein, dass die Zielerreichung von verschieden Faktoren abhängt, die nur bedingt im Einflussbereich von Kommunalpolitik und Stadtverwaltung liegen. Es braucht sowohl von Landes- und Bundesebene Unterstützung, als auch von den Boizenburger:innen. Das 2035-Ziel kann daher vor allem als Willensbekundung verstanden werden, sich hierfür einzusetzen.

Maßnahmen und Handlungsfelder

Aus der Bestandsaufnahme und dem Klimaziel ergibt sich ein Handlungsbedarf, der im Konzept durch Handlungsfelder und Maßnahmen konkretisiert wird. Hier werden die Handlungsfelder kurz beschrieben – wen die Maßnahmen im Detail interessieren, guckt am besten in das Konzept.

Klimaneutrale Stadtverwaltung
Das Handlungsfeld Klimaneutrale Stadtverwaltung fokussiert sich auf die Rolle der Stadt als Vorbild und Verbraucherin. Hier gibt es fünf Bereiche, in denen direkt oder indirekt Treibhausgase verursacht werden: die eigenen Liegenschaften, die Straßenbeleuchtung, Vergabe & Beschaffung, Veranstaltungen und die betriebliche Mobilität. Dazu kommt als Instrument die Prüfung von Beschlussvorlagen auf deren Klimawirkung.

Die Energiewende aktiv mitgestalten
Die Energiewende ist ein zentraler Baustein für erfolgreichen Klimaschutz, der auch lokal gut umsetzbar ist. Neben der Reduzierung von Treibhausgasen hat sie weitere Vorteile: lokale Energieerzeugung schafft Wertschöpfung vor Ort und mindert die Abhängigkeit von Energieimporten und Preisschwankungen. Für eine stabile, abgesicherte Energieversorgung kann sie somit ein wichtiger Baustein sein.
Durch hohe Investitionskosten (trotz langfristiger Rentabilität) und bürokratische Hürden wird die Umsetzung der Energiewende für Menschen vor Ort jedoch erschwert. Hinzu kommt, dass bei größeren Projekten bisher wenige lokale Beteiligungsmöglichkeiten bestehen oder diese unzureichend genutzt werden. Was dann bleibt, sind optische, häufig als negativ empfundene Veränderungen. Durch planerische und koordinierende Maßnahmen kann die Stadt hier unterstützen. Fokussiert werden sollen insbesondere Beteiligungsmöglichkeiten an Ausbauprojekten, Richtlinien für die Bauleitplanung und das Voranbringen der Wärmewende.

Klimafreundliche Mobilität
Klimafreundliche Mobilität im ländlichen Raum ist kein leichtes Unterfangen. Hier wird der Fokus darauf liegen, Bedingungen für den Umweltverbund zu verbessern. Das beinhaltet beispielsweise, dass in der Sanierung von Straßen darauf geachtet wird, den Rad- und Fußverkehr zu genüge zu berücksichtigen. Außerdem wird die Verknüpfung verschiedener Mobilitätsformen unterstützt. Besonders hilfreich für die Erarbeitung dieser Maßnahmen waren die zahlreichen Einsendungen im Rahmen der Umfrage „Boizenburg fährt vor“. Vielen Dank dafür!

Klimaschutz als Gemeinschaftsaufgabe
Klimaschutz geht besser gemeinsam – seien es Carsharing, Flohmarkt oder Energiegenossenschaften. Und wie gesagt, auch die Zielsetzung „Boizenburg klimaneutral bis 2035“ ist nicht alleine von Verwaltung und Politik umzusetzen, sondern braucht die Zusammenarbeit aller. Hierbei kann das Klimabüro unterstützen, beispielsweise durch Informationsveranstaltungen, Fördermöglichkeiten oder Kooperationen. Bei Ideen sind wir immer gerne Ansprechpartner:innen!

Anpassung an den Klimawandel
Mit dem PLATZ-B Projekt ist Klimaanpassung ja schon länger ein Thema in Boizenburg. Perspektivisch soll es darum gehen, diese Arbeit in der Verwaltung zu verstetigen, begonnene Projekte fortzuführen und neues zu starten. Hierzu gehören beispielsweise die Weiterführung planerischer Instrumente, Präventitionsmaßnahmen für den Umgang mit Hitze und der Wasserspielplatz.

Wie geht es jetzt weiter?

Nachdem das Klimaschutzkonzept in der Stadtvertretung beschlossen wurde, geht es nun an die Umsetzung. Federführend verantwortlich ist das Klimaschutzmanagement, das für drei weitere Jahre vom Bund gefördert wird. Wer mit anpacken möchte, ist herzlich dazu eingeladen!

Boizenburg klimaneutral 2035?!

Unter diesem Motto fand die erste Veranstaltung der Klimawerkstatt statt. Die Freiwilligen der Klimawerkstatt moderierten durch den Abend. Zunächst wurde das Klimaschutzkonzept vorgestellt und was sich daraus konkret für Boizenburg ergibt. Anschließend fanden sich der Bürgermeister Rico Reichelt, Heidrun Dräger (SPD), Daniel Kleeblatt (BfB) und Lutz Heinrich (CDU) zu einer Podiumsdiskussion auf der Bühne zusammen. In dieser Diskussion sollten die Teilnehmenden ihren persönlichen Klimafokus für die nächsten Jahre setzen, besprechen was es ihrer Meinung nach für eine Klimaneutralität 2035 braucht und berichten, was konkret für die nächsten Sitzungen geplant ist. Alles in allem ein runder Abend, bei dem das Klimaschutzkonzept der Öffentlichkeit vorgestellt wurde und Grundlage für Diskussion bat.

Der erste Schritt ist getan! Im Rahmen des Studierendenprojektes, das im Leitprojekt „Biosphäre.regional-nachhaltig“, kurz Bio.re-na, der Metropolregion Hamburg läuft, wurde ein wichtiger Meilenstein erreicht. Dieser Meilenstein ist die Auswertung der Online-Umfrage, die von mehr als 60 Boizenburger*innen aus Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik ausgefüllt wurde. Diese Umfrage wurde von den Studierenden der Leuphana Universität Lüneburg ausgewertet und dient als Grundlage für die Entwicklung eines Nachhaltigkeitsberichtes für Boizenburg. Die Umfrage hat den Studierenden sehr gut aufgezeigt, welche Themen besonders wichtig sind für Boizenburgs Weg in eine lebenswerte und klimaangepasste Zukunft.  

Was ist ein Nachhaltigkeitsbericht & Projektstruktur

Erklärung kommunaler Nachhaltigkeitsbericht (0,04MB)

Projektstruktur Bio.Re-Na (0,1 MB)

Boizenburg erhält wissenschaftliche Unterstützung

Seit Juni 2022 kooperieren Julia Gobs, Luise Land, Isabel Reimann, Darya Yazdani und Tim Reifenstahl mit PLATZ-B, um die Entwicklung des Nachhaltigkeitsberichtes voranzutreiben. Wissenschaftlich geleitet wird das Projekt von Prof. Daniel J. Lang, der bekannt ist für seine Forschung in Reallaboren. Als Teil des Masterstudiengangs Nachhaltigkeitswissenschaften leitet Prof. Lang transdisziplinäre Forschungsprojekte – also Projekte zwischen Universitäten und Praxispartnern. Neben Boizenburg sind auch die Gemeinden Rehna und Gartow mit Projekten vertreten, die von Studierenden ausgestaltet werden. Anhand dieser Projekte lernen die Studierenden mit Akteuren außerhalb der Universität zusammenzuarbeiten und klimagerechte Lösungen zu finden.

Boizenburg hat Vorbildcharakter

Unsere ehemalige Klimaanpassungsmanagerin Dr. Beatrice John hatte die Kooperation als ehemalige Leuphana-Absolventin ermöglicht und war federführend bei der Projektkonzeption. Ziel des Projektes ist es, dass die Studierenden gemeinsam mit PLATZ-B, aber vor allem den Bürger*innen Boizenburgs, einen ersten Nachhaltigkeitsbericht für Boizenburg erstellen. Nachhaltigkeitsberichte sind auf kommunaler Ebene vor allem für größere Städte wie Freiburg und Lüneburg erstellt worden. Als kleine Stadt bietet Boizenburg daher eine ideale Forschungsgrundlage, da für Kommunen mit vergleichbarer Größe noch kaum Nachhaltigkeitsberichte existieren. Mit einem Nachhaltigkeitsbericht kann Boizenburg seine vielfältigen Aktivitäten für eine klimafitte Zukunftsgestaltung erfassen, bilanzieren, strukturieren und dokumentieren.

Dieser erste Bericht bemüht sich nicht um Vollständigkeit, sondern soll einen ersten Anstoß geben, welche nachhaltigkeitsbezogenen Themen in der Bevölkerung Anklang finden, was bereits gut läuft in Boizenburg, aber vor allem, wo noch Handlungsbedarf besteht. Die Datengrundlage dafür ist die erwähnte Umfrage, aber auch das Klimaschutzkonzept und andere städtische Berichte. Zu den Themenfeldern, die durch die Umfrage festgelegt wurden, werden die Studierenden Daten, aber auch Positivbeispiele des zivilen Engagements aus der Stadt sammeln. Ziel der Studierenden ist es, den Prozess der Berichterstellung in einer Handreichung zu dokumentieren. Mit dieser Handreichung sollen 1. andere Kommunen in der Metropolregion Hamburg von Boizenburg lernen und 2. die Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung auch in Zukunft eine kontinuierliche Nachhaltigkeitsberichte erstellen können. 

Die Anfänge des Projektes

Nach der Initiierung des Projektes, trafen sich die Studierenden Anfang Juni das erste Mal mit Luise Lukow und Dr. Beatrice John vor Ort in Boizenburg. Bei diesem Treffen wurden die Gegebenheiten vor Ort erläutert, inwiefern PLATZ-B bei der Ausgestaltung des Projektes helfen kann und möchte und klare Ziele definiert. Es wurde sich von Beginn an klar gemacht, dass der Bericht nicht alle Facetten der Nachhaltigkeit adäquat beleuchten kann und als erstes Gerüst für eine verstetigte Berichterstattung dienen soll. Außerdem wurde festgehalten, dass der Nachhaltigkeitsbericht, genau wie alle bisherigen Projekte von PLATZ-B bürger*innennah gestaltet werden soll, um eine Identifikation mit Boizenburg und dem Thema Nachhaltigkeit vor Ort zu schaffen.

Am 06.07.2022 fand ein Treffen mit dem Bürgermeister Rico Reichelt statt. Herr Reichelt ist als Kopf der Verwaltung vor allem daran interessiert, wie die Erstellung des Nachhaltigkeitsberichtes zu einem größeren Bewusstsein für nachhaltige Themen in der Verwaltung führen kann. Da die Berichterstattung verstetigt werden soll, muss auch jetzt schon begonnen werden in der Verwaltung die nötigen Strukturen zu schaffen, um die nötigen Kennzahlen liefern zu können. 

Erste Kontakte und die Online-Umfrage

Am 06.08.2022 nahmen zwei Studierende der Leuphana Universität an der Klimawerkstatt teil. Dieses Treffen fand bei bestem Wetter im Gemeinschaftsgarten statt. Dabei stellten die beiden Studierenden unter Begleitung der SVZ-Presse die Idee des Projektes vor und wollten von den Teilnehmenden wissen, was sie dazu bewegt hat, sich in Boizenburg zu engagieren. Außerdem wollten die Studierenden von den Boizenburger*innen wissen, ob es bestimmte Fragen gibt, die im Fragebogen auf jeden Fall auftauchen sollten oder ob sie an bestimmten Daten, die aus dem Fragebogen generiert werden könnten, besonderes Interesse haben. Durch dieses Treffen fand eine wichtige Vernetzung zwischen den Studierenden und lokalen Akteur*innen statt, die vor allem für die Studierenden sehr nützlich werden kann, wenn es darum geht den Nachhaltigkeitsbericht und seine Funde mit der breiten Öffentlichkeit zu teilen.

Zwischen dem 15.09. und 30.10.2022 lief die Online-Umfrage, die gemeinsam von PLATZ-B und den Studierenden konzipiert wurde. Diese Umfrage wurde von mehr als 60 Boizenburger*innen ausgefüllt – dafür noch einmal vielen Dank! Nach einer vorläufigen Auswertung der Umfrage, haben sich die Studierenden am 16.11.2022 mit Luise Lukow getroffen, um zu besprechen, wie der Bericht genau aufgeteilt werden soll. Es wurde das Format des Berichts besprochen und eine grobe Gliederung mit vier Themenfeldern wurden festgelegt. Die Themenfelder wurden aufbauend auf der Umfrage ausgewählt, aber auch aufgrund vorhandener Datengrundlagen. Während des Treffens wurde klar, dass nicht zu allen Themenfeldern ausreichend Daten vorliegen werden, um einen informativen Teil des Nachhaltigkeitsberichtes zu gestalten. Am 30.11.2022 fand ein nächstes wichtiges Treffen statt: In Lüneburg arbeitete das Team zusammen mit Susanne Eilers der Alfred-Toepfer Akademie an der inhaltlichen Gestaltung des Berichts. Der Nachhaltigkeitsbericht wird in einfacher Sprache mit narrativen Elementen geschrieben – bleibt gespannt!

Wie geht es jetzt weiter?

Nachdem die Umfrage jetzt ausgewertet ist, ist ein wichtiger Schritt schon getan. Die Studierenden haben nach dem Treffen in Boizenburg und dem Workshop mit Susanne Eilers eine gute Idee, wie der Bericht strukturiert werden soll. Im weiteren Verlauf werden die einzelnen Themenfelder mit „Leben“ gefüllt und akribisch der Prozess der Datenbeschaffung dokumentiert, um eine Übertragbarkeit für andere Kommunen zu gewährleisten. Der abschließende Bericht wird voraussichtlich im Februar 2023 vorliegen und anschließend zielgruppengerecht für Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft kommuniziert. Die Kommunikation für die Zivilgesellschaft soll als Event stattfinden, bei dem alle Boizenburger*innen herzlich eingeladen sind. Wie und wo diese Aktion stattfindet ist noch nicht klar – also bleibt auf dem Laufenden und freut euch auf Boizenburgs ersten Nachhaltigkeitsbericht: ein wichtiger Schritt auf Boizenburgs Weg in eine nachhaltige Zukunft.

Dieser Sommer hat es einmal mehr gezeigt: Extremwetterereignisse wie die monatelange Dürre sind Alltag geworden. Im Angesicht dieser Ereignisse, die neben Dürren auch Hitzewellen, starke Regenfälle oder Hochwasser umfassen, gilt es, durch präventives Handeln die Folgen dieser Extremwetterereignisse zu mildern und nach unseren Vorstellungen auszugleichen. Seit September 2022 hat die Stadt dafür eine Starkniederschlagsanalyse zur Verfügung. Diese Analyse könnt ihr gut zusammengefasst in diesem Video ansehen. Mithilfe der Risikoanalyse lassen sich zukünftige Entwicklungen besser auf Gefahren bewerten oder aber schon jetzt gefährdete Orte mit Maßnahmen versorgen. Was genau drin steht und wie man die Karten liest, erklären wir hier.

Starkregenanalyse zum Download

Abschlussbericht Starkregenanalyse (19,1MB)

Starkregen-Checkliste (0,15MB)

Was ist eine Starkniederschlagsanalyse?

Die Analyse bewertet den Ist-Zustand des Stadtgebietes bei Starkniederschlägen. Die Bewertung erfolgt mithilfe eines Computermodells, der Tygron Engine. Die Tygron Engine ist eine 3D Geodesign Plattform mit einer Cloud-Computing Technologie. In das Modell fließen Daten über Infiltration, Grundwasserabfluss, Verdunstung und hydraulische Strukturen und diese werden mit einer Auflösung von 1m x 1m dargestellt.

Das Modell zeigt die Gebiete auf einer Karte, die von erhöhten Wassermengen betroffen sind, wenn über dem Stadtgebiet eine Stunde lang eine gewisse Wassermenge gefallen ist und dann eine Stunde nachgelaufen ist. Das Kanalnetz spielt hierfür keine Rolle, weil man bei Starkregen immer davon ausgehen darf, dass der Regen in kürzester Zeit die Kapazitäten auslastet.

Was zeigt die Starkniederschlagsanalyse für Boizenburg?

Noch gibt es für solche Analysen in Mecklenburg-Vorpommern keine generellen Vorgaben. In Boizenburg/Elbe haben wir darauf geachtet, dass die Flüsse Elbe, Sude und Boize sowie unsere Gräben (Wallgraben und Gammgraben) einbezogen werden. Für die Wassermenge des Regens war uns wichtig einen Blick in die zukünftigen Extremfälle zu werfen, die durch den weiter voranschreitenden Klimawandel wahrscheinlicher werden.

Mit diesem Grundverständnis gehen wir von einem 100jährigen Starkregenereignis mit einem 20%igen Klimawandel-Aufschlag aus. Das ergibt 57mm/h Regen auf das Stadtgebiet Boizenburgs. Das Wasser fließt entlang der Rinnsysteme und natürlichen Oberflächenstrukturen bis in tiefer gelegene Punkte und sammelt sich dort an.

Insgesamt schauen wir uns zwei unterschiedliche Fälle an:

Szenario 1: Hohe Wasserstände

Dem Starkregenereignis gehen Tage voraus, die normale bis leicht erhöhte Niederschläge haben. Die Wasserstände der kleinen Flussläufe sind maximal gefüllt. Die Elbe hat einen Stand von 9,8 m ü. NHN. Die oberen Bodenschichten sind gut durchfeuchtet und nehmen in normaler Geschwindigkeit weiteres Wasser auf (=Infiltrationsgeschwindigkeit).

Szenario 1: Hohe Wasserstände, feuchter Boden.

Die entsprechenden Resultate, die im Video zusammengefasst wurden, zeigen Stellen innerhalb der Stadt, die bei einem Starkregenereignis unter Wasser stehen.

Szenario 2: Niedrige Wasserstände

Dem Starkregenereignis gehen Tage voraus, die sehr trocken waren, ähnlich wie im Sommer von 2019 und 2022. Die Wasserstände der kleinen Flussläufe sind niedrig Die Elbe hat einen Stand von 7,2 m ü. NHN. Die oberen Bodenschichten sind stark ausgetrocknet und stoßen Wasser eher ab, als dass sie es aufnehmen können (=Infiltrationsgeschwindigkeit).

Szenario 2: Niedrige Wasserstände, trockener Boden

Was nehmen wir für Boizenburg mit?

Beide Szenarien zeigen, dass vulnerable Stellen vor allem dort auftreten, wo hohe Versiegelungen zu finden sind oder Kanalsysteme schnell überlastet sind – hier sind vor allem die Straße vor dem Krankenhaus und der Bereich Grüner Weg/ Schwartower Straße zu erwähnen. Neben diesen vulnerablen Schnittstellen gibt es auch Grünflächen, wie die Festtagswiesen, Albrecht’sche Wiese oder Ziegenwiese rund um die Altstadt, die wichtige Auffangfunktionen im angenommenen Szenario übernehmen. Im Vergleich zu versiegelten Flächen leisten Grünflächen einen wichtigen Mehrwert, um die umliegenden Flächen vor den Wassermengen zu bewahren.

Aber nicht nur für die Stadt und Bauplanungen ist diese Risikoanalyse interessant. Auch für Unternehmen und ihre Gelände gibt es Aufschluss über Gefahren für Güter und Abläufe, genauso wie Potentiale für Regenwassernutzung der Dachflächen. Privatgrundbesitzer sollten mithilfe der Karte einen Blick auf mögliche Eintrittswege von Wasser in den Keller oder Garagen bewerten. Unsere Freiwillige Feuerwehr hat mithilfe der Karten wichtige Anhaltspunkte für ihre Pläne zur Gefahrenabwehr. Mit den Ergebnissen der Starkregenanalyse hat Boizenburg ein wichtiges Werkzeug für eine klimaangepasste Stadtentwicklung.

Interessante Links zum Thema haben wir hier zusammengestellt:

Veranstaltungen zu Wasser in Boizenburg

Am 14.09.2022 fand im Kino Boizenburg die Vorstellung der Starkregenanalyse statt. Dazu war Janna Gehrke vom Climate Service Center (GERICS) aus Hamburg angereist. Das GERICS ist bereits seit 2019 ein wichtiger Netzwerkpartner für Boizenburg und wird gerne zur Beratung hinzugezogen. Janna Gehrke gab nochmal grundsätzlich einen Überblick, wie wir in Zukunft mit dem Fakt umgehen können, dass in Dürrezeiten zu wenig Wasser verfügbar ist, aber während Ereignissen wie Starkregen oder Hochwasser zu viel Wasser im Stadtgebiet vorhanden ist. Entsprechende Speichermaßnahmen, um Boizenburg zu einer Schwammstadt zu machen, wurden von Janna Gehrke vorgestellt und anschließend mit den rund 30 anwesenden Bürger:innen diskutiert. Zum Thema Schwammstadt wird in naher Zukunft ein weiterer Beitrag erscheinen, der beleuchtet welche Maßnahmen für Boizenburg sinnvoll sind – bleibt gespannt! 

Was ist bisher passiert?

Erstes Treffen des Unterstützerkreises

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16. Mai 2019

Öffentlicher Auftakt und Ideenwerkstatt

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27. Mai 2019

PLATZ-B beim Kinderfest der Freiwilligen Feuerwehr Boizenburg

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15. Juni 2019

Zukunftsbilder Gestalten beim Altstadtfest

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13. Juli 2019 – 14. Juli 2019

Der Unterstützerkreis trifft sich

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17. Juli 2019

Beobachten, Erleben, Spazieren zum Thema Wasser

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27. Juli 2019

Ideenwerkstatt: Wasser und der Klimawandel

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31. August 2019

Tag des Wassers: Zu viel und zu wenig?

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14. September 2019

Zukunftswerkstatt Zukunftsbild Wasserbild

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12. Oktober 2019

Zukunftswerkstatt mit dem Handwerker und Gewerbeverein

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16. November 2019

Gebäudegefährdung durch Klimaveränderungen und Starkregen

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28. November 2019

2. Frühjahrsputz in Boizenburg

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28. März 2020

Die lebenswerte Stadt von Morgen

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30. März 2020

JUGEND, DREHT AM KLIMAWANDEL!

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05. August 2019 – 20. Juni 2020

Boizenburg deine Lieblingsplätze heute und morgen – Expedition für Frauen

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04. Juli 2020

GemeinsamSuch Tage 2020

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11. Juli 2020 – 12. Juli 2020

Expeditionen Anmeldung – GemeinsamSuchTage 2020

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11. Juli 2020 – 12. Juli 2020

Lebendige Generationenplätze

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09. August 2020

Lieblingsplatz Baum – Stadtbäume im Klimastress

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16. August 2020

Die Epoche des Menschen – Dokufilm mit anschließendem Gespräch

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19. September 2020

Tag der Deutschen Einheit – Einheitsbuddeln

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03. Oktober 2020

Workshop – Die grüne Bushaltestelle Teil 1

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05. Oktober 2020 – 06. Oktober 2020

Aktion Baumspende 2020

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22. September 2020 – 27. Oktober 2020

Treffen Unterstützerkreis

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29. Oktober 2020

Winter-Rallye: Entdecke deinen Stadtpark!

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16. Dezember 2020 – 03. Januar 2020

Naturerlebnisraum: klimafit und Generationenvielfalt

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01. Oktober 2020 – 31. Mai 2021

Stadtparkfreunde auf Spurensuche

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27. Oktober 2020 – 15. Juli 2021

Gesucht: Boizenburgs ältester Kühlschrank

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10. Juni 2021 – 25. Juli 2021

Sommerputz Müllsammelaktion und Konzert mit „Am Besten Morgen“

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07. August 2021

Müll Monster Bau und Konzert mit Albers Ahoi!

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08. August 2021

Poetry Workshop und öffentlicher Poetry Slam.

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14. August 2021

Frauenexpedition 2.0

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20. August 2021

öffentlicher Poetry Slam Abend

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21. August 2021

Gemeinsam Zukunft Entdecken: Die Messe für Klima, Technik und Stadtleben

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28. August 2021

Kleinstadt im Klimawandel: Boizenburg passt sich an.

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02. September 2021

City. Future. Fiction. Improtheater-Workshop mit öffentlicher Abend-Präsentation

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04. September 2021

Zukunftsprojekt Erlebnisraum Albrecht’sche Wiese

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04. September 2021

Der Stadtpark putzt sich raus

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11. September 2021

City. Future. Fiction. öffentlicher Improtheater Abend

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11. September 2021

Bahlen wird begrünt

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18. September 2021

Boizenburg radelt!

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03. Oktober 2021

Zukunftsprojekt Albrecht’sche Wiese: nächste Schritte

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20. Oktober 2021

Wie kalt und wie heiß? Klimaanalyse für Boizenburg

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11. November 2021

Klimaschutz im Kleinen

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08. März 2022

Forum Klimaschutzkonzept

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26. März 2022

3. Frühjahrsputz Müllsammelaktion

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02. April 2022

Klimaforum, Teil II

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23. April 2022

Klimaforum, Teil III

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16. Mai 2022

Klimawerkstatt: Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen und Bildung

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09. Juni 2022

Klimawerkstatt

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04. Juli 2022

Treffen Klimawerkstatt – Gruppe Mobilität

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01. August 2022

Treffen der Klimawerkstatt

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06. August 2022

Wasser in Boizenburg – zwischen Starkregen und Trockenheit

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14. September 2022

Gemeinschaftsgarten 8b: Wie mache ich meinen Garten zukunftsfit?

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16. September 2022

Treffen der Klimawerkstatt

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17. Oktober 2022

Umfrage: Was macht Dein Boizenburg klimafit?

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15. September 2022 – 30. Oktober 2022

Treffen der Klimawerkstatt 14.11.

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14. November 2022

Treffen der Klimawerkstatt am 05.12.2022

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05. Dezember 2022

Boizenburg klimaneutral 2035!?

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18. Januar 2023

Treffen der Klimawerkstatt 21.02.2023

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21. Februar 2023

Eigene Solaranlage – wie lohnt es sich?

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15. März 2023

4. Frühjahrsputz Müllsammelaktion

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26. März 2023

Eigene Solaranlage – Wie lohnt es sich? 2.0

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31. März 2023

Aktionstag im Gemeinschaftsgarten und auf Freyas Streuobstwiese

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15. April 2023

Boizenburg schafft Artenvielfalt – Infoveranstaltung

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18. April 2023

Mähfreier Mai

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02. Mai 2023 – 31. Juli 2023

Klimafit-Expedition „Entsiegeln – Begrünen – Verschatten“

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22. September 2023