Mähfreier Mai
Jetzt im Mai grünt und blüht es allerorts! Auf vielen unserer städtischen Grünflächen stehen derzeit z. B. Gundermann, Löwenzahn, die Purpurrote Taubnessel und Hahnenfuß in voller Blüte. Sie alle bieten Nektar und Pollen für unzählige Wildbienen und weitere blütenbesuchende Insekten.
Damit diese Blütenpflanzen weiter ungestört wachsen können und noch weitere Pflanzen die Chance haben, sich zu entwickeln, beteiligt sich die Stadt mit ihren Flächen am „Mähfreien Mai“. Damit schafft sie bessere Lebensbedingungen für Pflanzen und Tiere, insbesondere Insekten, und fördert die Biologische Vielfalt auf unserem städtischen Grün.

Demzufolge sollen viele der städtischen Grünflächen Boizenburgs oder zumindest Teilbereiche dieser den ganzen Mai bzw. sogar bis Mitte Juni oder Juli nicht gemäht werden, z. B. die Uferbereiche des Altendorfer Teichs oder Teile der Albrecht‘schen Wiese. Bei einigen Flächen geht die Stadt sogar noch einen Schritt weiter. Hier wird die Pflege extensiviert und die Mahdhäufigkeit insgesamt reduziert. Sie sollen frühestens im Herbst gemäht werden, wie z. B. im Gewerbegebiet bei SweetTec. An einigen Stellen werden zudem Säume bis zum nächsten Frühjahr stehen gelassen, damit die Insekten dort überwintern können. Also nicht wundern, warum ausgewählte Grünflächen etwas höher wachsen als sonst oder Säume stehen bleiben. Um über die Aktion zu informieren und Verständnis zu wecken, werden auf vielen der Flächen zudem Info-Schilder aufgestellt. Vom Mähfreien Mai ausgenommen sind das direkte Straßenbegleitgrün sowie Spiel- und Sportflächen.
Pressemitteilung Mähfreier Mai
Die Stadt möchte durch den „Maifreien Mai“ auch Erfahrungen für die Handhabung und Umsetzung einer naturnahen Pflege zu sammeln. Wie sich die ausgewählten Flächen insgesamt durch die Mahdreduktion entwickeln, wird in den nächsten Monaten beobachtet und je nach Ergebnis gegebenenfalls die Pflege angepasst.
Diese Maßnahmen sollen ein erster Schritt sein im Rahmen des Prozesses hin zur langfristigen Umsetzung einer naturnahen Gestaltung und Pflege unserer Grünflächen, welche verbindlich im Integrierten Klimaschutzkonzept der Stadt unter der Maßnahme KWA-4 „Label StadtGrün naturnah“ festgeschrieben ist. Der Schutz der Artenvielfalt, die Klimafolgenanpassung und soziale Aspekte sollen durch diese Maßnahme miteinander vereint werden.
Die Idee für die „Mitmach-Aktion“ Mähfreier Mai stammt übrigens aus Großbritannien, wo unter dem Motto „No Mow May“ bereits seit Jahren die Öffentlichkeit dazu aufgerufen wird, in diesem Monat die Rasenmäher stehen zu lassen. Wir freuen uns über alle, die mitmachen und damit die Artenvielfalt fördern!
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3 Kommentare zu diesem Beitrag vorhanden
Ich finde die Idee eines mähfreien Mai sehr gut und wichtig. Um so trauriger waren wir, als wir Anfang Juni beobachten mussten, dass ein frischgeborenes Kitz und ein Entengelege mit brütendem Erpel auf der Wiese am Weidenschneck grausam übergemäht wurden. Das Muttertier war 2 Tage lang damit beschäftigt, die Raubvögel vom Kadaver ihres Jungen fernzuhalten. Ein trauriger Anblick. Warum setzt man vor dem Mähen keine Drohne ein???
Sehr geehrte Frau Landgraf,
das ist wirklich furchtbar und hätte vermieden werden müssen. Wir werden uns auf jeden Fall dafür einsetzen, dass dies in Zukunft nicht mehr passiert und die Fläche vorher z.B. mit einer Drohne abgesucht wird.
Mit freundlichen Grüßen
Julia Gerdsen
Wie schön dass ein mähfreier Mai in Boizenbuirg ausgerufen wurde. Für die meisten Kleingärten ist es nicht das passende,da die Grassaat die Gemüsebeete überschwemmt sprich letztzendlich „-Unkraut“. An einigen öffentlichen Stellen wurde wirklich nicht gemäht. Dadurch entstanden schöne Blühwiesen zur Freude für das Auge und vor allem für Bienen, Schmetterlinge, Hummeln usw. Wir alle wissen, wie wichtig unsere Insekten sind zur Bestäubung und auch wie viele durch Insektengifte und Monokulturen getötet werden. Umso schöner wenn Boizenburg dazu beiträgt, dass Bienen und andere nützliche Insekten wieder mehr Raum bekommen. Auch Wildkräuter und diverses besondere Blumen bekommen dadurch die Chance sich mehr auszubreiten. Ich bin sehr froh darüber!