Wichtiger Meilenstein beim Studierendenprojekt
Der erste Schritt ist getan! Im Rahmen des Studierendenprojektes, das im Leitprojekt „Biosphäre.regional-nachhaltig“, kurz Bio.re-na, der Metropolregion Hamburg läuft, wurde ein wichtiger Meilenstein erreicht. Dieser Meilenstein ist die Auswertung der Online-Umfrage, die von mehr als 60 Boizenburger*innen aus Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik ausgefüllt wurde. Diese Umfrage wurde von den Studierenden der Leuphana Universität Lüneburg ausgewertet und dient als Grundlage für die Entwicklung eines Nachhaltigkeitsberichtes für Boizenburg. Die Umfrage hat den Studierenden sehr gut aufgezeigt, welche Themen besonders wichtig sind für Boizenburgs Weg in eine lebenswerte und klimaangepasste Zukunft.
Was ist ein Nachhaltigkeitsbericht & Projektstruktur
Boizenburg erhält wissenschaftliche Unterstützung
Seit Juni 2022 kooperieren Julia Gobs, Luise Land, Isabel Reimann, Darya Yazdani und Tim Reifenstahl mit PLATZ-B, um die Entwicklung des Nachhaltigkeitsberichtes voranzutreiben. Wissenschaftlich geleitet wird das Projekt von Prof. Daniel J. Lang, der bekannt ist für seine Forschung in Reallaboren. Als Teil des Masterstudiengangs Nachhaltigkeitswissenschaften leitet Prof. Lang transdisziplinäre Forschungsprojekte – also Projekte zwischen Universitäten und Praxispartnern. Neben Boizenburg sind auch die Gemeinden Rehna und Gartow mit Projekten vertreten, die von Studierenden ausgestaltet werden. Anhand dieser Projekte lernen die Studierenden mit Akteuren außerhalb der Universität zusammenzuarbeiten und klimagerechte Lösungen zu finden.
Boizenburg hat Vorbildcharakter
Unsere ehemalige Klimaanpassungsmanagerin Dr. Beatrice John hatte die Kooperation als ehemalige Leuphana-Absolventin ermöglicht und war federführend bei der Projektkonzeption. Ziel des Projektes ist es, dass die Studierenden gemeinsam mit PLATZ-B, aber vor allem den Bürger*innen Boizenburgs, einen ersten Nachhaltigkeitsbericht für Boizenburg erstellen. Nachhaltigkeitsberichte sind auf kommunaler Ebene vor allem für größere Städte wie Freiburg und Lüneburg erstellt worden. Als kleine Stadt bietet Boizenburg daher eine ideale Forschungsgrundlage, da für Kommunen mit vergleichbarer Größe noch kaum Nachhaltigkeitsberichte existieren. Mit einem Nachhaltigkeitsbericht kann Boizenburg seine vielfältigen Aktivitäten für eine klimafitte Zukunftsgestaltung erfassen, bilanzieren, strukturieren und dokumentieren.
Dieser erste Bericht bemüht sich nicht um Vollständigkeit, sondern soll einen ersten Anstoß geben, welche nachhaltigkeitsbezogenen Themen in der Bevölkerung Anklang finden, was bereits gut läuft in Boizenburg, aber vor allem, wo noch Handlungsbedarf besteht. Die Datengrundlage dafür ist die erwähnte Umfrage, aber auch das Klimaschutzkonzept und andere städtische Berichte. Zu den Themenfeldern, die durch die Umfrage festgelegt wurden, werden die Studierenden Daten, aber auch Positivbeispiele des zivilen Engagements aus der Stadt sammeln. Ziel der Studierenden ist es, den Prozess der Berichterstellung in einer Handreichung zu dokumentieren. Mit dieser Handreichung sollen 1. andere Kommunen in der Metropolregion Hamburg von Boizenburg lernen und 2. die Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung auch in Zukunft eine kontinuierliche Nachhaltigkeitsberichte erstellen können.
Die Anfänge des Projektes
Nach der Initiierung des Projektes, trafen sich die Studierenden Anfang Juni das erste Mal mit Luise Lukow und Dr. Beatrice John vor Ort in Boizenburg. Bei diesem Treffen wurden die Gegebenheiten vor Ort erläutert, inwiefern PLATZ-B bei der Ausgestaltung des Projektes helfen kann und möchte und klare Ziele definiert. Es wurde sich von Beginn an klar gemacht, dass der Bericht nicht alle Facetten der Nachhaltigkeit adäquat beleuchten kann und als erstes Gerüst für eine verstetigte Berichterstattung dienen soll. Außerdem wurde festgehalten, dass der Nachhaltigkeitsbericht, genau wie alle bisherigen Projekte von PLATZ-B bürger*innennah gestaltet werden soll, um eine Identifikation mit Boizenburg und dem Thema Nachhaltigkeit vor Ort zu schaffen.
Am 06.07.2022 fand ein Treffen mit dem Bürgermeister Rico Reichelt statt. Herr Reichelt ist als Kopf der Verwaltung vor allem daran interessiert, wie die Erstellung des Nachhaltigkeitsberichtes zu einem größeren Bewusstsein für nachhaltige Themen in der Verwaltung führen kann. Da die Berichterstattung verstetigt werden soll, muss auch jetzt schon begonnen werden in der Verwaltung die nötigen Strukturen zu schaffen, um die nötigen Kennzahlen liefern zu können.
Erste Kontakte und die Online-Umfrage
Am 06.08.2022 nahmen zwei Studierende der Leuphana Universität an der Klimawerkstatt teil. Dieses Treffen fand bei bestem Wetter im Gemeinschaftsgarten statt. Dabei stellten die beiden Studierenden unter Begleitung der SVZ-Presse die Idee des Projektes vor und wollten von den Teilnehmenden wissen, was sie dazu bewegt hat, sich in Boizenburg zu engagieren. Außerdem wollten die Studierenden von den Boizenburger*innen wissen, ob es bestimmte Fragen gibt, die im Fragebogen auf jeden Fall auftauchen sollten oder ob sie an bestimmten Daten, die aus dem Fragebogen generiert werden könnten, besonderes Interesse haben. Durch dieses Treffen fand eine wichtige Vernetzung zwischen den Studierenden und lokalen Akteur*innen statt, die vor allem für die Studierenden sehr nützlich werden kann, wenn es darum geht den Nachhaltigkeitsbericht und seine Funde mit der breiten Öffentlichkeit zu teilen.
Zwischen dem 15.09. und 30.10.2022 lief die Online-Umfrage, die gemeinsam von PLATZ-B und den Studierenden konzipiert wurde. Diese Umfrage wurde von mehr als 60 Boizenburger*innen ausgefüllt – dafür noch einmal vielen Dank! Nach einer vorläufigen Auswertung der Umfrage, haben sich die Studierenden am 16.11.2022 mit Luise Lukow getroffen, um zu besprechen, wie der Bericht genau aufgeteilt werden soll. Es wurde das Format des Berichts besprochen und eine grobe Gliederung mit vier Themenfeldern wurden festgelegt. Die Themenfelder wurden aufbauend auf der Umfrage ausgewählt, aber auch aufgrund vorhandener Datengrundlagen. Während des Treffens wurde klar, dass nicht zu allen Themenfeldern ausreichend Daten vorliegen werden, um einen informativen Teil des Nachhaltigkeitsberichtes zu gestalten. Am 30.11.2022 fand ein nächstes wichtiges Treffen statt: In Lüneburg arbeitete das Team zusammen mit Susanne Eilers der Alfred-Toepfer Akademie an der inhaltlichen Gestaltung des Berichts. Der Nachhaltigkeitsbericht wird in einfacher Sprache mit narrativen Elementen geschrieben – bleibt gespannt!
Wie geht es jetzt weiter?
Nachdem die Umfrage jetzt ausgewertet ist, ist ein wichtiger Schritt schon getan. Die Studierenden haben nach dem Treffen in Boizenburg und dem Workshop mit Susanne Eilers eine gute Idee, wie der Bericht strukturiert werden soll. Im weiteren Verlauf werden die einzelnen Themenfelder mit „Leben“ gefüllt und akribisch der Prozess der Datenbeschaffung dokumentiert, um eine Übertragbarkeit für andere Kommunen zu gewährleisten. Der abschließende Bericht wird voraussichtlich im Februar 2023 vorliegen und anschließend zielgruppengerecht für Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft kommuniziert. Die Kommunikation für die Zivilgesellschaft soll als Event stattfinden, bei dem alle Boizenburger*innen herzlich eingeladen sind. Wie und wo diese Aktion stattfindet ist noch nicht klar – also bleibt auf dem Laufenden und freut euch auf Boizenburgs ersten Nachhaltigkeitsbericht: ein wichtiger Schritt auf Boizenburgs Weg in eine nachhaltige Zukunft.
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